Freitag, 19. September 2014

Gemeinsame Pressemitteilung Saarbahn GmbH und KAV Saar

GDL fordert bis zu 17 Prozent mehr Lohn für Lokomotivführer der Saarbahn GmbH – Arbeitgeberseite legt ein realistisches Angebot in Höhe von ca. 5,5 Prozent vor – Streiks zu Lasten der Fahrgäste werden befürchtet

 

Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) eine Lohnerhöhung in Teilen von bis zu 17 Prozent für die bei der Saarbahn GmbH beschäftigen Lokomotivführer gefordert. Eine aus Sicht der Unternehmensführung unrealistisch hohe Forderung, die sich bei den aktuellen Rahmenbedingungen für das kommunale Verkehrsunternehmen nicht annähernd umsetzen lässt. Die Saarbahn hat nun vor der dritten Verhand-lungsrunde ein Angebot zu realistischen Lohnsteigerungen in der Größenord-nung von durchschnittlich bis zu 5,5 Prozent vorgelegt.


Barbara Beckmann-Roh, Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Saar (KAV Saar), kritisiert die Höhe der GDL-Forderungen als unverhältnismäßig: „Nach Vorstellung der GDL würden einige Mitarbeiter Lohnzuwächse von bis zu 17 Prozent in einem Jahr erhalten. Zudem würde die Forderung auch deshalb auf Jahrzehnte hinaus zu erheblichen Mehrkosten für das Unternehmen führen, weil schnellere Aufstiege als bisher in die Entgelttabelle eingebaut sind. Das ist in einem kommunalen Verkehrsunternehmen absolut nicht vertretbar.“ Die Saarbahn-Geschäftsführung ergänzt: „Wir betreiben in der Großregion Saarbrücken den öffentlichen Personennahverkehr, ein defizitäres Geschäft, mit dem wir jährlich Verluste in Höhe von ca. 15 Mio. Euro einfahren. In diesem Zusammenhang ist die Forderungshöhe der GDL völlig realitätsfern.“ 

Neues Angebot der Saarbahn GmbH liegt vor

Die Arbeitgeberseite hat heute rechtzeitig vor der dritten Verhandlungsrunde ein neues Angebot für die GDL-Mitglieder im Unternehmen vorgelegt. Dieses beinhaltet drei Alternativen. Die ersten beiden sehen eine gleichmäßige, für alle betroffenen Mitarbeiter lineare Erhöhung der Einkommen von bis zu 5,5 Prozent vor. Bei der dritten Alternative geht die Arbeitgeberseite trotz der ungleichmäßigen Verteilung der vorgesehenen Entgeltsteigerungen auf die Forderung der GDL nach struktureller Anpassung der aktuellen Entgelttabelle ein. 

Streikmaßnahmen nicht ausgeschlossen


Trotz des nunmehr vorgelegten Angebotes sind aufgrund des bisherigen Verhand-lungsverlaufes Streiks nicht auszuschließen. In diesem Zusammenhang ist zu befürchten, dass die Streikmaßnahmen auch Auswirkungen auf die geplante Inbetriebnahme der neuen Stadtbahnstrecke bis Lebach haben.
Dennoch ist die Arbeitgeberseite zuversichtlich, dass durch das nun vorgelegte, attraktive Angebot ein Abschluss mit Augenmaß erfolgen und somit Streiks und Beeinträchtigungen für die Fahrgäste verhindert werden können.

Ansprechpartnerin:
Geschäftsführerin Barbara Beckmann-Roh
Kommunaler Arbeitgeberverband Saar
Telefon: 0681/92643-0, Fax -15
Mail: barbara.beckmann-roh@ssgt.de