Saarbahn im Bahn-Bereich mit temporär zusätzlichen Fahrtausfällen
Seit Wochenbeginn fallen bei der Saarbahn trotz einem bereits reduzierten Fahrplan weitere Fahrten aus. „Wir können uns bei den Fahrgästen für diese ausgesprochen missliche Situation nur entschuldigen. Diese Sondersituation soll kurzfristig im Verlauf der zweiwöchigen Herbstferien wieder beendet werden. Allerdings werden die Fahrtausfälle aber auch im Verlauf der ersten Ferienwoche absehbar noch anhalten. Wir sind auch intern hochgradig angefasst“, beschreibt Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel die aktuelle Situation. Im Moment stehen nur zehn einsatzbereite Fahrzeuge zur Verfügung, während für den angepassten Fahrplan mindestens 13 Fahrzeuge eingesetzt werden müssen.
Saarbahn-Werkstatt in Brebach - Honk Photo /Saarbahn
Saarbahn-Werkstatt in Brebach - Honk Photo /Saarbahn
Saarbahn-Werkstatt in Brebach - Honk Photo /Saarbahn
Hintergrund für diese Sondersituation sind derzeit fünf Fahrzeuge, die nach den in den letzten zwei Wochen eingetretenen Verkehrsunfällen, Kollisionen mit Wild sowie infolge von Vandalismus-Schäden temporär nicht eingesetzt werden können.
Zur Gesamteinordnung: Nachdem vom ursprünglichen Fahrzeugbestand von 28 Fahrzeugen nach der zwischenzeitlichen Verschrottung überhaupt nur noch 26 Fahrzeuge zur Verfügung stehen, ist die Flottenverfügbarkeit bereits strukturell durch mehrere Faktoren beeinträchtigt. Zum einen müssen an Fahrzeugen in einem festgelegten Rahmen größere Hauptuntersuchungen durchgeführt werden, zum anderen haben einzelne Fahrzeuge größere Sanierungsbedarfe. Diese werden in spezialisierten Werkstätten außerhalb Saarbrückens durchgeführt. Die Rückkehrzeiten haben sich durch Befunde und Abarbeitungsbedarfe bei einzelnen Fahrzeugen mehrmonatig verzögert. So haben von derzeit sechs in diesen Maßnahmen befindlichen Fahrzeugen beispielsweise drei Fahrzeuge einen Rückkehrverzug gegenüber der ursprünglichen Planung von sechs oder mehr Monaten.
Im Bereich der eigenen betriebsnahen Instandhaltung sind im Durchschnitt zwei bis drei Bahnen für die regelmäßigen und vorgegebenen Inspektionsmaßnahmen bzw. Instandhaltungsstufen in der Werkstatt. Neben diesen plan- und erwartbaren Themen hat aber altersbedingt die Störanfälligkeit der Bestandsflotte deutlich zugenommen. Fokusthemen sind aktuell Wassereintritte bzw. Störungen elektronischer Komponenten was ebenfalls und aktuell bei drei Fahrzeugen zur Aussetzung aus dem Betrieb und notwendigen Such- und Instandhaltungsmaßnahmen führt.
Mit den vorgenannten Themen wären vor Unfall- und Vandalismusschäden immer noch eine ausreichende Fahrzeuganzahl für das angepasste Betriebsprogramm verfügbar, allerdings ohne weitere Reserven.
„Seitens der Werkstatt setzen wir alles daran, möglichst im Laufe der kommenden Woche, zumindest aber innerhalb der Herbstferien wieder zu einer ausreichenden Fahrzeugverfügbarkeit für unser derzeitiges Fahrplanangebot zurückzukehren“, so Torsten Burgardt als Leiter der Saarbahn-Werkstatt. Der Bahn-Verkehr wird damit auch in den nächsten Tagen mit einer unbefriedigenden Qualität für die Fahrgäste spürbar werden.
Auch eine Lösung durch Schienenersatzverkehr mit Bussen ist durch die Kurzfristigkeit und Einschränkungen der eigenen Ressourcen bzw. Verfügbarkeit Dritter nicht darstellbar.
„Die Saarbahn wird an allen Verbesserungsmöglichkeiten in den nächsten zwei Wochen intensiv arbeiten, damit die aktuellen Beeinträchtigungen nach den Herbstferien abgearbeitet bzw. zumindest minimiert worden sind“, sagt Nagel.