Mittwoch, 19. Oktober 2011

Neuer Bus-Schiene-Fahrplan berücksichtigt die Belange behinderter Menschen

Ab dem 1. November 2011 gibt bei es der Saarbahn GmbH einen neuen Fahrplan. Um behinderten Menschen die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu erleichtern, sind darin nun behindertenfreundliche und barrierefreie Haltestellen aufgelistet und im beiliegenden Liniennetzplan mit Symbolen gekennzeichnet.

Die Saarbahn-Haltestellen sind grundsätzlich barrierefrei, d. h. nutzbar für Geh- und Sehbehinderte. Die Bahnsteige verfügen im Bedarfsfall über langgezogene Rampen mit einer nur leichten Neigung von sechs Prozent, die auch von Rollstuhlfahrern befahren werden können. Mit einer Gesamtlänge von 75 Metern bieten die Bahnsteige der innerstädtischen Strecke auch in Verkehrsspitzenzeiten viel Raum.
Dadurch, dass Fahrzeugeinstieg und Bahnsteigkante sowohl auf der Innenstadtstrecke als auch an Haltepunkten laut Eisenbahnbau- und -betriebsverordnung (EBO) sowie Haltestellen mit einer Zulassung der französischen Bahngesellschaft SNCF dasselbe Niveau haben, ist ein barrierefreier Einstieg für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste möglich. Zur Orientierung für Sehbehinderte und Blinde gibt es an der Bahnsteigkante geriffelte Zonen, die die Nähe zur Bahnsteigkante signalisieren. An den Stellen, an denen sich die Fahrzeugtüren öffnen, ist der Rillenstein mit 60 cm besonders breit.

Sukzessive werden auch die Bushaltestellen behindertenfreundlich (mit Hochbord für Gehbehinderte) bzw. barrierefrei (mit Hochbord und taktilem Streifen für Sehbehinderte und Blinde) ausgebaut.
Dabei werden die Bordsteine von 12 auf 18 cm angehoben und für sehbehinderte Fahrgäste zusätzlich am Fahrbahnrand weiße taktile Streifen eingelassen.

Insgesamt werden in Saarbrücken von der Saarbahn GmbH sowie deren Auftragsunternehmern außerdem ca. 200 Busse eingesetzt. Diese Fahrzeuge verfügen über eine so genannte Kneeling-Funktion, was bedeutet, dass die Fahrzeuge an Haltestellen einstiegsseitig um ca. acht Zentimeter abgesenkt werden können. Dies erleichtert insbesondere Fahrgästen mit einer Gehbehinderung oder Gästen mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck den nahezu ebenerdigen Zu- und Ausstieg an Bushaltestellen, die über ein 18 cm-Hochbord verfügen. Seit April 2011 gibt es die Regelung des grundsätzlichen Absenkens von Bussen an jeder Haltestelle, was insbesondere den Wünschen der Behindertenverbände entgegenkommt.

Ca. 110 Busse verfügen zusätzlich über eine Klapprampe. Neu angeschaffte Busse sind grundsätzlich mit diesen Vorrichtungen ausgerüstet.
Bisher sind bereits alle Busse der Saarbahn GmbH mit modernster Niederflurtechnik ausgestattet. Das heißt, dass nahezu im gesamten Fahrzeug ein Zugang ohne störende Podeste und Stufen möglich ist.

Insgesamt verfügt die Saarbahn GmbH in der Landeshauptstadt über 860 Bushaltestellen - davon 37 barrierefrei und 69 behindertenfreundlich.