Dienstag, 28. August 2018

Saarbahn-Statement zu den Fahrtausfällen der vergangenen Wochen

Nachdem im Juli bis Anfang August die Zahl der Fahrtausfälle werktags zurückgegangen war, ist sie seit Schulbeginn wieder deutlich angestiegen. Grund hierfür ist der nach wie vor akute Personalmangel und ein weiterer Anstieg der Krankheitsquote sowohl bei der Saarbahn als auch bei den privaten Auftragsunternehmen des Saarbrücker Traditionsunternehmens. Gleichzeitig werden seit Schulbeginn mehr Fahrer für die Schulbusse benötigt. Pro Monat bietet die Saarbahn fast 60.000 Bus- und 8.000 Bahnfahrten an, Schulfahrten – die sogenannten 800er Linien – mitgerechnet. Im Juli lag die Ausfallquote gemessen an der Gesamtfahrleistung im Busbereich bei 2,38%.

Neben weiteren Neueinstellungen von Fahrern erarbeitet die Saarbahn derzeit einen reduzierten Fahrplan und folgt damit dem Beispiel vieler anderer deutscher Städte. Ziel ist es, mehr Reservepersonal beispielsweise für den Schulbusverkehr zur Verfügung zu haben. Die Anerkennung der Saarbahn-Fahrschule als zertifizierter Weiterbildungsträger soll in Kürze erfolgen. In der hauseigenen Fahrschule können dann nicht nur Azubis, sondern auch Umschüler zum Berufskraftfahrer in Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen und dem ZBB (Zentrum für Bildung und Beruf Saar) ausgebildet werden.

In den Monaten Juni/Juli waren die Fahrtausfälle fast ausschließlich auf den Personalmangel der Auftragsunternehmen zurück zu führen. Für den Kunden sind die Fahrtausfälle ärgerlich, egal wer sie verursacht hat. Es zeigt aber, dass der Personalmangel kein Saarbahn-Problem ist. Es herrscht bundesweit Verdrängungswettbewerb. Im Bahnbereich ist die Saarbahn zusätzlich von Abwerbungen betroffen. Um Fahrtausfälle der Stadtbahnlinie S1 zu vermeiden, werden sogenannte Kombifahrer (Fahrerlaubnis Bus und Bahn) vorrangig im Schienenverkehr eingesetzt, diese fehlen wiederum im Busbetrieb. Hinzu kommen Krankmeldungen von Bahnfahrerinnen und -fahrern aufgrund von Unfällen und tätlichen Angriffen in den letzten Wochen.

Bislang hat das Unternehmen 58 neue Bus- und 8 Bahnfahrer eingestellt (Mai bis Oktober 2018). Trotz guter tariflicher Leistungen und Arbeitsbedingungen ist es äußerst schwierig, ausgebildete Fahrer zu finden. 80 Prozent der Busfahrer, die bislang eingestellt wurden, kommen von den privaten saarländischen Verkehrsunternehmen, die auch für die Saarbahn fahren, also von Saarbahn Auftragsunternehmern. Diese Fahrer fehlen jetzt den privaten Busunternehmen, mit der Folge, dass Auftragsunternehmer ihre Dienste wieder an die Saarbahn „zurückgegeben“ und Fahrten ausfallen lassen, insbesondere an den Samstagen.

Daher versucht die Saarbahn verstärkt, in Frankreich und in Luxemburg Fahrpersonal zu rekrutieren. Diese Maßnahmen zeigen bereits erste Ergebnisse. Die Geschäftsführung hofft auf eine weitere Entspannung der Situation im September, wenn 23 neue Bus- und 8 Bahnfahrer beginnen. Dabei bleibt aber die große Unbekannte, wie sich der Personalmangel bei den Privaten weiter entwickelt, weil auch in Zukunft auf deren Leistungen nicht ganz verzichtet werden kann.

Schulbusse

Schulbusse haben bei der Planung immer Priorität nach dem Prinzip „lieber eine Fahrt im innerstädtischen Bereich ausfallen lassen als eine Schulfahrt“. Dies ist nicht immer ganz einfach, da Krankmeldungen oft sehr kurzfristig bei der Dispo eingehen. Im Schulbusverkehr setzt die Saarbahn außerdem zusätzlich Kollegen aus der Verwaltung und den Werkstätten ein, die über den Busführerschein verfügen.

Es gab in den beiden ersten Schulwochen zusätzlich Probleme wegen zahlreicher Umleitungen. Diese wurden vorab auch den Schulen kommuniziert: http://www.saarbahn.de/de/fahrplan/schulbusse

Saarfahrplan-App oder Saarbahn-App?

Eine eigene „Saarbahn-App“ gibt es nicht. Wie alle anderen Verkehrsunternehmen im Saarland, ist die Saarbahn mit der Saarfahrplan-App verbunden. Der Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS) betreibt den Saarfahrplan als Web- und App-Angebot (Saarfahrplan-App) im Auftrag des Landes und der Landkreise. Beim ZPS werden die Soll-Fahrpläne aller im saarländischen ÖPNV tätigen Verkehrsunternehmen zusammengeführt. Sind Fahrtausfälle im Vorfeld bekannt, werden die betroffenen Linien von der Saarbahn- Leitstelle deaktiviert (als Fahrtausfall gekennzeichnet). Frühestens vier Stunden vor Fahrtantritt (so ist es technisch angelegt) sehen Fahrgäste, ob die gewünschte Verbindung Verspätungen hat oder gar ausfällt. Allerdings wurde vermehrt festgestellt, dass in der App Fahrtausfälle erst eine Stunde vorher angezeigt werden, obwohl sie gleich nach Information durch die Dispo deaktiviert wurden. Problematisch ist es auch, wenn Dienste von Auftragsunternehmern kurzfristig abgesagt werden. Da kann es leider vorkommen, dass Fahrtausfälle nicht rechtzeitig angezeigt werden.

 

Das kurzfristige „Störungsmanagement“ im Saarfahrplan und die Kommunikation zum Fahrgast wird weiterentwickelt, um die Qualität der Echtzeitdaten und damit die Kundenzufriedenheit zu steigern. Die Busgesellschaften im Saarland sind zum Thema der optimierten Datenlieferung von Fahrzeugen und Dispositionen bei Fahrausfällen und -abbrüchen, mit den Softwareherstellern im engen Austausch. Zusätzlich hat die Saarbahn intern das Projekt „Kommunikation bei kurzfristigen Betriebsstörungen von Bus und Saarbahn“ aufgesetzt. Das Projekt ermöglicht es alle relevanten Störungsinformationen automatisiert allen Personengruppen und Systemen zum Zeitpunkt des auslösenden Ereignisses zur Verfügung zu stellen.

Ab September bietet die Saarbahn sogenannte App Anwenderkurse an, Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben.

  • Im Monat bietet die Saarbahn fast 60.000 Bus- und 8.000 Bahnfahrten an
  • Die 130 eigene Busse legen jährlich 8 Millionen und die 28 Bahnen 2 Millionen Kilometer zurück
  • Tag für Tag nutzen rund 140.000 Menschen die Bahnen und Busse der Saarbahn 
  • Jährlich fahren 30 Millionen Kunden mit dem Bus, 13 Millionen mit der Bahn
  • 485 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der Saarbahn GmbH und Saarbahn Netz GmbH beschäftigt
  • Rund 320 Fahrer (228 Bus-, 20 Bahn- und 69 Kombifahrer für Busse und Bahnen ) sind bei der Saarbahn beschäftigt und steuern täglich 1.300 Haltestellen an
  • Daneben betreibt das Unternehmen eine Bahn- und Buswerkstatt, eine Fahrschule,  das Saarbahn Service Center, eine Betriebssteuerzentrale

 

Saarbahn als Arbeitgeber bietet:
• sicheres monatliches Einkommen • tarifliche Leistungen und Lohnerhöhungen nach TV-N Saar • weitere Leistungen wie betriebliche Altersvorsorge, vermögenswirksame Leistungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld • Betriebsarzt • betriebliches Gesundheitsmanagement (z.B. Stressprävention, Sport- und Fitnesskurse, eigenes Fitnessstudio) • Konzernkantine • Weiterbildungsmaßnahmen