Donnerstag, 26. November 2020

Corona: Saarbahn baut Infektionsschutz aus

CO2-Messungen und Desinfektionsmittelspender als weitere Hilfsmittel zur Corona-Prävention

Eine erhöhte CO2-Konzentration führt zu einer erhöhten Atemfrequenz und zu einem größeren Atemzugvolumen. Dadurch steigt das Corona-Infektionsrisiko. Seit einigen Wochen testet die Saarbahn CO2-Messgeräte der Firma co.met aus Saarbrücken. Die Messgeräte ermöglichen über das LoRaWAN-Netzwerk eine lückenlose Überwachung der CO2-Grenzwerte in öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Test in aktuell zehn Saarbahnen und in einem Bus zeige, dass in den Hauptverkehrszeiten die CO2-Konzentration zwar ansteige, aber der kritische Grenzwert nicht erreicht würde. „Um die Sicherheit unserer Fahrgäste weiter zu erhöhen, werden wir sukzessive weitere Fahrzeuge mit den Messgeräten ausstatten“, erklärt Peter Edlinger, Geschäftsführer der Saarbahn. „Hier profitieren wir von dem Know-how unserer Stadtwerke-Tochter.“

Foto: SB

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Bei einer Fahrt durch die Innenstadt liegen die Haltestellen sehr nah beieinander, sodass alle paar Minuten ein Stopp eingelegt wird, bei dem sich die Türen öffnen. Dank der Frischluftzufuhr in kurzen Zeitintervallen reduziert das Infektionsrisiko wesentlich. Steigt der CO2-Wert in den Saarbahnen und Bussen in den Hauptverkehrszeiten, ist die Betriebssteuerzentrale in der Lage, eine zusätzliche Lüftung der Fahrzeuge zu veranlassen.

„Mehrere wissenschaftliche Studien belegen, dass der ÖPNV sicherer ist als sein Ruf“, ist Edlinger überzeugt. Die Saarbahn ergreife viele Maßnahmen, um die Fahrgäste zu schützen. So setzt das traditionsreiche Verkehrsunternehmen auf die Aerosoldesinfektion ihrer Fahrzeuge. Dabei wird eine wässrige Lösung von Natriumhypochlorit, Natriumhydroxid, Natriumchlorid über eine Verneblungsvorrichtung in den Fahrzeugen verteilt. Selbst schwer zugängliche Bereiche wie Lüftungs- und Klimakanäle werden desinfiziert. Seit Beginn der Corona-Pandemie wird der komplette Fuhrpark mindestens einmal wöchentlich dieser Prozedur unterzogen.

Zusätzliche Sicherheit für die Fahrgäste: Desinfektionsmittel

Die Saarbahn stattet aktuell 130 Busse und 28 Bahnen mit Desinfektionsmittelspender aus. „Damit bieten wir unseren Fahrgästen ein zusätzliches Hygieneangebot und wollen das Vertrauen in die eigene Sicherheit stärken“, so Edlinger.

Zum Hintergrund der CO2-Messungen: Seit 2018 setzt co.met, ein Tochterunternehmen der Saarbrücker Stadtwerke, ihre energiewirtschaftlichen Kompetenzen und interdisziplinären Prozess-Erfahrungen dazu ein, Messdaten rund um die Kommunikationsform LoRA zu erheben und zu visualisieren. Im April entwickelte das Saarbrücker Unternehmen die Idee, die bisherigen Erfahrungen bei Erhebung und Visualisierung auf den Bereich Raumluftüberwachung zu übertragen. Durch das von co.met eigenentwickelte, cloudbasierte Webportal wird eine Visualisierung der Grenz- und Schwellenwerte möglich. Die Messgeräte zeigen durch eine Ampel die CO2-Konzentration in Kombination mit Luftfeuchte und Lufttemperatur in einem Raum an, und stellen den Lüftungsbedarf transparent dar. Die Speicherung der Messdaten erlaubt den lückenlosen Nachweis der Einhaltung bzw. Nichteinhaltung der Grenzwerte über einen längeren Zeitraum. Die Lösung der co.met arbeiten funkbasiert und batteriebetrieben, sodass sie überall eingesetzt werden können.