Mittwoch, 10. Februar 2021

Saarbahn will On-Demand-Verkehre in Saarbrücken starten: flexibel auf Abruf

Nach dem Vorbild anderer Städte soll auch in der Landeshauptstadt Saarbrücken als erster Kommune des Saarlandes ein On-Demand-Ridepooling-Dienst (siehe Infokasten) in das bestehende ÖPNV-Angebot integriert werden. Daher schließen sich Saarbahn und Landeshauptstadt Saarbrücken einem Förderantrag des saarländischen Verkehrsministeriums beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur an. Läuft alles planmäßig, könnten noch Ende 2021 / Anfang 2022 die ersten vier Fahrzeuge für die erste Testphase bei der Saarbahn beschafft werden und der On-Demand-Ridepooling-Dienst starten.

Mit der Einführung eines On-Demand-Ridepooling-Systems soll eine zusätzliche flexible, nachhaltige Mobilitätsalternative als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot in Saarbrücken geschaffen werden. (Bild Honk) - Foto: SB

Mit der Einführung eines On-Demand-Ridepooling-Systems soll eine zusätzliche flexible, nachhaltige Mobilitätsalternative als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot in Saarbrücken geschaffen werden. (Bild Honk) - Foto: SB

Mit der Einführung eines On-Demand-Ridepooling-Systems soll eine zusätzliche flexible, nachhaltige Mobilitätsalternative als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot in Saarbrücken geschaffen werden. (Bild Honk) - Foto: SB

Verkehrsministerin Anke Rehlinger: „Zur Mobilität der Zukunft gehört auch, dass sie flexibel nachgefragt werden kann – und damit nicht nur näher am Kunden ist, sondern auch gleichzeitig nachhaltiger und umweltfreundlicher. Wie ein solches Angebot aussehen kann, beschreiben wir in unserem Förderantrag. Es ist ein schönes Signal, dass sich die Saarbahn und die Landeshauptstadt unserem Projekt anschließen. Je entschlossener wir alle an einem Strang ziehen, desto schneller kommen wir unserem Ziel eines gut vernetzten und modernen Mobilitätsangebots näher.“

Mit der Einführung eines On-Demand-Ridepooling-Systems soll eine zusätzliche flexible, nachhaltige Mobilitätsalternative als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot in Saarbrücken geschaffen werden. Ziel ist eine bessere Erschließung von Stadtteilen, die bisher durch den ÖPNV mit Bus und Bahn nicht erschlossen werden konnten, weil die Topographie beziehungsweise die Streckenführung ein Befahren mit Bussen nicht zulässt. In einer ersten Stufe sollen vier hochmoderne Elektrofahr­zeuge mit behindertengerechtem Zugang und Mitnahmemöglichkeit für Fahrräder eingesetzt werden. Diese Großraumfahrzeuge (7-Sitzer) stehen dann in einem Gebiet von 24 Quadratkilometern täglich von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts auf Abruf bereit. Im Rahmen des Förderantrags beim BMVI ist auch geplant, die Saarfahrplan-App so zu erweitern, dass der Service darüber angefragt und geordert werden. Zunächst sollen die Gebiete im Bereich Dudweiler, Scheidt, Schafbrücke und Eschberg an diesen Verkehr angebunden werden. Perspektivisch beabsichtigt die Saarbahn, das Angebot in einer zweiten Stufe auf das gesamte Saarbrücker Stadtgebiet geplant.

Oberbürgermeister Uwe Conradt: „Die Verkehrswende braucht intelligente Lösungen. Saarbrücken setzt deshalb auf eine vernetzte Mobilität, um Menschen ohne die Nutzung eines eigenen Autos besser von Tür zu Tür bringen. Der Einstieg in Bus und Bahn wird durch die Vernetzung des regelmäßigen Linienangebots mit Abrufangeboten – sprich On-Demand-Services – deutlich attraktiver. Wir haben das Ziel, Einstiegshürden abzusenken, bestehende Versorgungslücken zu schließen und dem Wunsch nach passgenauen Angeboten nachzukommen.“

„Die Saarbahn wird mit diesem Angebot kontinuierlich ihren Weg zum intermodalen Mobilitäts­dienstleister für die Landeshauptstadt ausbauen“, so Geschäftsführer der Saarbahn, Peter Edlinger.

Was sind „On-Demand-Ridepooling-Dienste“?

Die Fahrten sind nicht an einen Fahrplan gebunden. Die Abfahrtszeit, der Start und das Ziel richten sich nach den Wünschen der Fahrgäste (Individualisierung des ÖPNV). Der Fahrdienst steht allen zur Verfügung und ist damit öffentlicher Verkehr. Der Fahrdienst wird mit Kleinbussen umgesetzt. Die Fahrt kann kurzfristig angetreten werden (On-Demand). Die Kommunikation und Abrechnung zwischen Fahrgast und Fahrdienst erfolgt über eine Fahrgast-App. Die Fahrten können in „gepoolten“ Fahrten stattfinden. Das bedeutet, verschiedene Fahrgäste fahren zeitweise im selben Fahrzeug auf einer gemeinsamen Route.