Mittwoch, 10. Dezember 2025

Wie sich die Saarbahn auf den Winter vorbereitet

Vom angeblichen Jahrhundertwinter mit frostigen Temperaturen und Schnee ist aktuell noch keine Spur. Aber trotzdem hat sich die Saarbahn auf den Winter vorbereitet. Weichenheizungen und Glycerin helfen den Saarbahn-Zügen, gut durch die frostige Jahreszeit zu kommen.

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Saarbahn bei Nacht - im Hintergrund Rathaus - Saarbahn/HONK

Saarbahn bei Nacht - im Hintergrund Rathaus - Saarbahn/HONK

Saarbahn bei Nacht - im Hintergrund Rathaus - Saarbahn/HONK

Schnee und Matsch stellen für die Saarbahn-Züge kein Problem dar. Die meisten Weichen sind mit Heizungen ausgestattet, die im November automatisch in den Wintermodus springen. Dabei erkennt das System selbstständig, ob eine Weiche beheizt werden muss oder nicht. Das geschieht über Sensoren, die die  Lufttemperatur messen und auch bei Niederschlag (Regen, Schnee) automatisch einschalten.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und hoher Luftfeuchtigkeit, legt sich häufig Raureif um die Fahrleitung, der den Kontakt zum Stromabnehmer des Fahrzeugs unterbricht. Die Folge: schlimmstenfalls kommt es zum  Fahrtausfall. Um ein Einfrieren der Oberleitungen möglichst zu vermeiden, setzt die Saarbahn ein Enteisungsfahrzeug ein, das die Oberleitungen mit Glycerin benetzt. Das Glycerin-Gemisch soll ein Einfrieren verhindern. Dies funktioniert bei Trockenheit, bei starkem Niederschlag kann das vorbeugende Gemisch gegen Eis abgewaschen werden.

Geschultes Personal – Schlüssel zur Sicherheit

Vor Schnee und Matsch auf den Straßen sind die Busfahrer hingegen nicht gefeit. Dass es bei widrigen Straßenverhältnissen auf den Straßen schnell zu größeren Verspätungen kommt, hat einen nachvollziehbaren Grund: Alle Verkehrsteilnehmer fahren vorsichtiger und deutlich langsamer, so brauchen auch die Busse länger, um von Haltestelle zu Haltestelle zu kommen. Besonders für lange Gelenkbusse sind Kurven und Höhenlagen bei Straßenglätte eine Herausforderung. Doch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer geht vor! Die Saarbahn ist auf widrige Wetterbedingungen vorbereitet. Das beginnt mit geschulten Fahrern. Sie wissen, wie ihre bis zu 18 Meter langen und bis zu 30 Tonnen schweren Busse auch bei rutschigem Untergrund sicher zu fahren sind. Auf den 164 Bussen der Saarbahn sind komplett Matsch+Schnee-Reifen aufgezogen. Obwohl der Gesetzgeber nur eine Restprofiltiefe von 1,6 Millimeter vorschreibt, werden die Reifen bei der Saarbahn bereits bei einer Restprofiltiefe von 5 bis 6 Millimeter ausgetauscht. Insgesamt 1.200 Reifen werden von der Saarbahn eigenen Werkstatt stetig geprüft: ein Solobus fährt auf sechs Reifen, ein Gelenkbus mit zehn.

Wenn es glatt wird, können besonders die Haltestellen in den Steillagen und in den nicht geräumten Nebenstraßen von den Bussen nicht angefahren werden. In diesem Fall empfiehlt die Saarbahn ihren Fahrgästen, auf eine Haltestelle an einer Hauptstraße auszuweichen, da diese Straßen zuerst geräumt werden. Sollten dem Busfahrer bei Glätte durch Eis, Schnee oder Matsch die Straßensituation gefährlich erscheinen, informiert er die Betriebssteuerzentrale über Funk. Letztendlich entscheidet der Fahrer, ob er die Fahrt fortsetzen kann. Sollte ein Bus sich im Schnee festgefahren haben, rückt das Werkstattteam mit einem Abschleppwagen aus. Der Abschleppwagen verfügt über eine Seilwinde, die eine Zugkraft von 20 Tonnen hat.