Das Saarbahn-Fahrzeug

Mit der Saarbahn komfortabel, sicher und umweltfreundlich durch Stadt und Land.

Saarbahn Landwehrplatz - Saarbahn / Manuela Meyer

Saarbahn Landwehrplatz - Saarbahn / Manuela Meyer

Saarbahn Landwehrplatz - Saarbahn / Manuela Meyer

Seit der Wiedereinführung des Saarbahn-Systems auf dem Gebiet der Landeshauptstadt prägen auch die Saarbahn-Fahrzeuge das Bild Saarbrückens. Hersteller ist die Firma Bombardier-Wien Schienenfahrzeuge AG.

Ein Saarbahn-Zug bietet Platz für 96 Sitzplätze und 147 Stehplätze.
Er ist aufgeteilt in zwei Kopfzonen und einen höher gelegenen Mittelteil.
Unter dem erhöhten Fahrzeugboden befinden sich Bauteile der Zweisystem-Technik, insbesondere der 15.000 Volt-Wechselstromtechnik.

Eigene Zonen für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Fahrräder befinden sich jeweils in den Niederflurbereichen der Kopfwagen.

Über Displays im Fahrzeuginneren und Ansagen in deutscher und französischer Sprache wird der jeweils nächste Haltepunkt angekündigt.

Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste finden dank der Niederflurtechnik fast überall einen ebenerdigen Einstieg vor. Wo es notwendig ist, werden Rampen automatisch ausgefahren.

Die Zweisystem-Züge der Saarbahn

Die Zweisystem-Züge, die im Werk Wien/Österreich vorgefertigt und in Brügge/Belgien endmontiert werden, verfügen über eine elektronische Leit- und Systemtechnik der Vossloh Kiepe GmbH.

Die Zweisystem-Technik ermöglicht den innerörtlichen Betrieb mit 750 Volt Gleichstrom und  die Nutzung von außerstädtischen Strecken der DB mit 15.000 Volt und 16 2/3 Hertz  Wechselstrom. Den Übergang zwischen beiden Systemen, die sogenannte Systemtrennstelle, bildet eine 80 Meter lange stromlose Schienenstrecke, über die das Fahrzeug weiterrollt, während es automatisch auf das jeweils andere Spannungssystem umstellt.

Ab der französischen Grenze befährt die Saarbahn bis Sarreguemines einen  Kilometer des Eisenbahnnetzes der französischen Staatsbahn mit 15 kV 16 2/3 Hz Wechselstrom. Die Saarbahn war die erste elektrische Straßenbahn, die grenzüberschreitend verkehrte.

Allerdings ist sie genau genommen als Eisenbahn nach EBO (Eisenbahnbau- und Betriebsordnung) unterwegs.
Durch den kraftvollen Allachsantrieb sind schnelles Anfahren, hohe Beschleunigung, das Überwinden von bis zu sieben Prozent Steigung und sicheres Bremsen problemlos möglich. Entstehende Bremsenergie wird in das Energiesystem rückgeführt und wieder nutzbargemacht.

Neben Benutzerfreundlichkeit wird auch das Thema Sicherheit groß geschrieben. Die Kopfwagen mit einem Gerippe aus Stahl halten z. B. einem Druck von 60 Tonnen stand und die Seitenscheiben bestehen aus fünf Millimeter-Einscheibensicherheitsglas.
Die Frontscheibe aus schussfestem Sicherheitsglas widersteht sogar einem mit 260 km/h aufprallendem Gegenstand von einem Kilo Gewicht.

Ereignet sich ein Störfall in wichtigen Funktionsbereichen, tritt die Sicherheitsschleife automatisch in Kraft und stoppt das Fahrzeug.

Zurzeit befinden sich bei der Saarbahn 28 Bahnen im Einsatz.

Daten und Fakten

Länge: 37,07 m
Breite: 2,65 m
Höhe: 3,65 m (4 bis 6,3 m über Schienenoberkante einschl. Arbeitsbereich Stromabnehmer)
Spurweite: 1,435 m
Gewicht: 55 t leer, 80,9 t zulässiges Gesamtgewicht
Antrieb: Acht Drehstrommotoren mit insgesamt 960 kW (rund 1.300 PS)
Bremsen: Drei unabhängige Systeme (Motorbremse, Federspeicherbremse, Magnetschienenbremse)
Maximalgeschwindigkeit: 100 km/h

Fast überall ebenerdig einsteigen

Einstieg: Niederflurtechnik
Abstand zur Bahnsteigkante (Spaltbreite): 2,5 cm an innerstädtischen Saarbahn-Haltestellen und 7,8 cm an bereits vorhandenen Bahnhöfen.
Höhenunterschied: 1 bis 5 cm (je nach Besetzung) an Saarbahn-Haltestellen, bis 2 cm unterhalb bis oberhalb des Bahnsteigs an Bahnhöfen.